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15 wichtige Ereignisse im Medien-Monat Dezember 2021

Schwere Zeiten für Minderheiten-Meinungen

zusammengestellt von Oskar H. Metzger

vonOskar H. Metzger/Januar 5, 2022/inZwischenrufe
  1. Gegenseite zu Wort kommen lassen

Laut „FAS“ wird die Vorstellung, dass es eine journalistische Tugend sei, „jede noch so dämliche Gegenseite zu Wort kommen zu lassen“, unter dem Schlagwort false balance (falsche Ausgewogenheit) „zu Recht ausgiebig kritisiert“. Doch wie das Interview mit Ex-Bild-Chefredakteur Julian Reichelt zeige, halte die „Zeit“ unbeirrt an diesem „schrägen Objektivitätsverständnis fest“.

  1. Distanz nicht vermissen lassen

In der Diskussion um falsche Gleichwertigkeit (false balance) geht es für die „NZZ“ letztlich darum, wie weit Meinungen zu Themen wie Rassismus, Klimawandel oder Corona überhaupt noch diskutiert werden dürfen. Grundsätzlich sollten Medien laut „NZZ“ jedoch „ein möglichst breites Meinungsspektrum abbilden“. Problematisch werde es erst dann, wenn sie „jegliche kritische Distanz vermissen lassen“.

  1. Gefahr für politischen Journalismus

Der politische Journalismus schafft sich durch das Leitbild der falschen Ausgewogenheit selbst ab. Denn er berichtet dadurch einseitig. Aber wer zahlt für ein solches Medium? Menschen mit Minderheitenmeinung werden dadurch geradezu in Medien getrieben, die auch ihre Sicht der Dinge publizieren. Damit werden ganze Segmente des Medien-Marktes den alternativen Medien-Angeboten überlassen.

  1. Fakten-Check durch DPA

Manchmal ist man unsicher, ob Falschinformationen oder Fakes vorliegen. Deshalb können jetzt WhatsApp-Nutzer Daten an DPA schicken und sie durch Rechercheteams prüfen lassen. Das Projekt ist Teil einer Initiative, um die Verbreitung von Fake-News auf der Messenger-Plattform zu reduzieren. Damit sollen Desinformationen reduziert werden.

  1. Ratgeber-Journalismus mit Unterhaltung

Der „SR“ hat den YouTube-Kanal „BESSR“ mit kostengünstigen Tipps zum Selbermachen gestartet. Er soll Wissen mit guter Unterhaltung verbinden. Damit bekommt der Ratgeber-Journalismus neue Impulse. Bei einer Beratung durch Massenmedien kann die Hemmschwelle für Ratsuchende niedriger sein als bei anderen beratenden Institutionen.

  1. Stellen-Aufbau bei der FAZ

Die „FAZ“ schafft 25 neue Stellen in Redaktion und Verlag für die digitale Berichterstattung. Das zeigt einen Schwerpunkt des Blattes. Denn diese Personal-Offensive wird durch die bisherigen Erfolge der digitalen Angebote vorangetrieben. So verzeichnet der tägliche FAZ Podcast für Deutschland monatlich 1,2 Mill. Downloads. Zudem gibt es rund 200.000 Digital-Abos.

  1. Wissenschaft übt Bild-Kritik

Die „Allianz der Wissenschaftsorganisationen“ hat die Bild-Berichterstattung zu Corona kritisiert. Die Wissenschaftler würden öffentlich diffamiert, obwohl gerade in der Pandemie die Politik auf die Wissenschaft angewiesen sei. Im Beitrag „Die Lockdown-Macher“ wurde von Bild drei Wissenschaftlern die Verantwortung für politische Entscheidungen zugeschrieben.

  1. Trump startet Plattform „ohne Diskriminierung“

Der ehemalige US-Präsident Donald Trump bekommt eine Milliarde Dollar für seine Medienpläne. Damit will die Trump Media & Technology Group die soziale Plattform Truth Social starten. Sie soll eine Konkurrenz zu Facebook und Twitter werden, die Trump gesperrt haben. Der Ex-Präsident spricht deshalb von Zensur und will bei sich keine politische Ideologie diskriminieren. 

  1. Erschreckende Netz-Bilanz

Der Trending-Newsletter wurde von Meedia mit der 1000. Nummer eingestellt. Autor Jens Schröder zieht eine erschreckende Bilanz seines Eintauchens in die Tiefen der sozialen Netzwerke: Erstens sorgen dort „laute Minderheiten“ dafür, dass „leise Mehrheiten“ sie zu wichtig nehmen. Zweitens sind Social-Media Nutzer seit dem Newsletter-Start 2017 immer weniger in der Lage, zuzuhören.

  1. Gender-Streit beim ZDF

Beim ZDF gibt es laut Intendant Thomas Bellut keine verbindlichen Regeln zum Gendersternchen. Er sehe sich nicht in der Lage, Moderatoren die Kunstpause zu verbieten. Im ZDF-Fernsehrat wurde Unmut zum gesprochenen Genderstern geäußert, den eine übergroße Bevölkerungsmehrheit ablehne. Schlimmstenfalls wende sich ein Teil der Zuschauer deshalb vom Programm des ZDF ab.

  1. TheRepublic soll konservatives Lager stärken

Das konservative Lager entdeckte beim Thema Social Media seinen Nachholbedarf. Mit TheRepublic ist deshalb seit Wochen ein unionsnahes Medium aus Berlin aktiv. Sein Online-Auftritt wird scharf beobachtet. Denn das konservative Medium verbindet Kampagnen mit Journalismus. Das zeigen seine drei Newsletter mit den Schlagworten „Gender-Wahnsinn“, „Radikalität“ und „Rundfunk-Reform“. 

  1. Ausgefallen durch Corona

Auch Zeitungen können unter Corona leiden. So hat es die Funke-Mediengruppe in Thüringen erwischt. Wegen der niedrigen Impfquote der Mitarbeiter erschienen nur 10 von 26 Print-Lokalausgaben. Weil die Testzentren nicht nachkamen, war die Produktion der Thüringer Allgemeinen nicht wie gewohnt gewährleistet. Im E-Paper waren die Zeitungsausgaben jedoch vollständig.

  1. Besitzwechsel bei Finanz-Titeln

Bei den Finanz-Titeln gibt es einen Besitzwechsel. Die Börsenmedien AG in Kulmbach ist Herausgeberin von „Der Aktionär“. Jetzt übernimmt sie den Finanzen Verlag in München mit „Börse Online“, „Euro“ und „Euro am Sonntag“ von Frank-B. Werner. Die Publikationen „Tichys Einblick“, „Courage“ und „Trends im Asset Management“ sind jedoch nicht Bestandteil des Deals.

  1. Mode-Magazin verbannt Pelze

Das Mode-Magazin „Elle“ verbannt Pelze aus seinen weltweit 41 Ausgaben sowie den Internet- und Social-Media-Auftritten. Damit will man ein Zeichen gegen „Grausamkeit gegen Tiere“ setzen. Die Verwendung tierischer Pelze entspreche nicht mehr den Werten des Magazins. „Elle“ hat weltweit 33 Mill. Leser und monatlich 100 Mill. Aufrufe der Internetseiten.

  1. Reichelt wehrt sich

Der gefeuerte Bild-Chefredakteur Julian Reichelt deutet laut DJV seine Geschichte um. Danach musste er nicht wegen sexueller Übergriffigkeit gehen, sondern weil er mit seiner unbequemen Meinung Politikern ein Dorn im Auge war. Auf Twitter kündigt er an, weiter „klar zu benennen, was in unserem Land passiert“. Sein „Markenzeichen“ ist jetzt: „I’ll be back.“

Oskar H. Metzger (Karikatur: Bubec).

Oskar H. Metzger (Karikatur: Bubec).

Oskar H. Metzger profilierte sich als Ressortleiter bei Handelsblatt, Augsburger Allgemeine und WirtschaftsWoche ebenso wie als Herausgeber des Finanz-Pressedienstes und stellvertretender Vorsitzender des Bayerischen Journalisten-Verbandes.

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